Aquaplaning: Ursachen und Folgen

Bei starkem Regen und viel Wasser auf der Fahrbahn – erkennbar durch die deutlich sichtbaren Reifenspuren auf der Fahrbahn – können die Reifen die Wassermengen nicht mehr verdrängen.

Die Folge: es bildet sich ein so genannter Wasserkeil, die Reifen „schwimmen“ auf, verlieren den Kontakt zur Fahrbahn und werden unbeherrschbar.

Wenn das Fahrzeug aufschwimmt nicht lenken, nicht bremsen, nicht beschleunigen, keine hektischen Fahrmanöver, Lenkrad gerade halten bis das Fahrzeug wieder Kontakt zur Fahrbahn hat.

Grundsätzlich:

  • runter vom Gas nach dem alten Motto „ab 80 (km/h) fährst Du Wasserski“
  • auf Spurrillen achten und versetzt davon fahren
  • Scheibenwischergeschwindigkeit den Wetterverhältnissen anpassen
  • Abblendlicht einschalten

BF-Tag der Jugendfeuerwehr          

Anfang Juli fand der BF-Tag der Jugendfeuerwehr Odelzhausen gemeinsam mit den Jugendlichen der Feuerwehr Wiedenzhausen statt.

Angefangen mit einem Check der Fahrzeuge startete der Tag mit einem gemeinsamen Frühstück. Gegen 7:30 Uhr war Schluss mit der Ruhe und der erste „Einsatz“ wartete auf unsere Jugendlichen. In einer Werkstatt kam es zu einem Ölunfall, wodurch Öl in die Umbach gelang. Der Auftrag bestand darin mehrere Ölsperren im Bach einzubringen, um ein weiteres Ausbreiten zu verhindern. Natürlich gelang kein Öl in die Umwelt.

Zurück im Gerätehaus fing eine Gruppe an sich sportlich zu beschäftigen, während die anderen noch weiter wach wurden. Allerdings blieb hier auch nicht lange Zeit. Unklare Rauchentwicklung im Gewerbegebiet, so lautete die zweite Einsatzmeldung. Nach Erkundung der Einsatzstelle konnte allerdings keine Rauchentwicklung festgestellt werden.

Im Anschluss besuchte uns das BRK der Ortsgruppe Odelzhausen und brachte den Jugendlichen den Rettungswagen näher. Wie funktioniert eine Vakuummatratze, wie ist der RTW bestückt und vieles mehr. Auch einige Fragen der Jugendlichen konnten beantwortet werden. Vielen Dank an die Ortsgruppe Odelzhausen, die sich hierfür an Samstag zeitgenommen hat. Natürlich durfte eine kleine Erste Hilfe Einheit im Anschluss nicht fehlen.

Bei einem gemeinsamen Mittagessen konnte der Vormittag noch einmal besprochen werden, immer mit dem Gedanken das die Pause jederzeit vorbei sein könnte.

Kurz nach der Mittagspause ging es dann direkt weiter. Zwei „Einsätze“ gleichzeitig führten uns zu einem Unternehmen im Gewerbegebiet in Odelzhausen.

An Einsatzstelle Nummer eins galt es einen unter mehrere Holzpalletten verschüttete Person schonend zu Befreien und zu Betreuen. Bei Einsatzstelle Nummer zwei stellte sich die Gesamtsituation etwas schwieriger dar. Zwei Person fielen in einen 3 Meter tiefen Schacht und konnten sich nicht selbsständig befreien. Mit Hilfe eines Leiterbocks und des Rollgliss machten sich die Jugendlichen zur Personenbetreuung und -rettung in den Schacht. Nachdem alle Personen erfolgreich gerettet wurden, gings es nach einer kleinen Eis-Abkühlung wieder zurück ins Gerätehaus.

Doch Schluss war noch lange nicht. Etwa 30 Minuten später ging es wieder raus. Erneut mit der Einsatzmeldung „unklare Rauchentwicklung im Freien“ ging es für die Jugendlichen zum Sportplatz. Dort eingetroffen war tatsächlich ein Feuer vorzufinden, welches von zwei Trupps gelöscht wurde. Aufgrund der Gefahr, dass sich das Feuerwehr ausbreiten könnte, stellten zwei weitere Trupps eine Riegelstellung auf die angrenzenden Grünflächen. Nach den Nachlöscharbeiten gings es dann wieder zurück und die Fahrzeuge wurden wieder einsatzbereit gemacht.

Ohne weitere Zwischenfälle nahm der BF-Tag sein Ende und es konnte in Ruhe gemeinsam gegrillt werden. Somit war der BF-Tag nach über 12 Stunden beendet.

Leistungsprüfung Wasser erfolgreich abgelegt

Neben den zahlreichen Einsätzen in den letzten Wochen kam auch noch das Üben für das Leistungsabzeichen Wasser mit dazu.

Mit Bravour haben 13 Kameradinen und Kameraden aus der FW-Odelzhausen die Leistungsprüfung Wasser abgelegt.
In zwei gemischten Gruppen – haben sich die Teilnehmer vor der strengen Prüfungskommission der Kreisbrandinspektion in Praxis und Theorie beweisen müssen:

Aufbau Wasser mit Saugschlauchkuppeln gehörten genauso zur Prüfung wie die Beantwortung von Fragebögen, Knoten und Stiche

Herzlichen Glückwunsch an die Teilnehmer.

Wahl des 2. Kommandanten

Neuer 2. Kommandant ist Michael Hermann, der von der Mannschaft gewählt worden ist.

Die Wahl war notwendig geworden, weil der bisherige 2. Kommandant Oliver Mathis aus beruflichen und zeitlichen Gründen von seinem Amt zurückgetreten war.

Oliver Mathis hat Jahre lang das Amt des Jungendwarts inne bevor er sich 2006 zur Wahl des 2. KDT zur Verfügung gestellt hat. 2009 wurde er dann von der Mannschaft als 1. Kommandant gewählt. Während der Corona Zeit hat er dann das Amt als erster Kommandant mit dem damals zweiten KDT Benny Küpper getauscht und hat bis heute das Amt des 2. Kommandanten inne.

Wir wünschen Oliver Mathis alles gute und zugleich auch den neu gewählten 2. KDT Michael Hermann alles gute zu seinem neuen Amt.

KBI: Kasimir Solms-Baruth, 1. KDT Benny Küpper, 2. KDT Michael Hermann, Oliver Mathis, BGM: Markus Trinkl

Volles Haus beim Tag der offenen Tür

Über ein volles Haus und mehr als tausend große und kleine Besucher konnten sich  Benny Küpper und Olli Mathis, die beiden Kommandanten der Odelzhauser Feuerwehr freuen. Von Vormittag um zehn Uhr bis in den späten Nachmittag sind alle Besucher voll auf ihre Kosten gekommen:

im Vordergrund standen dabei natürlich die fünf Einsatzfahrzeuge der Odelzhauser Wehr, die Drehleiter aus Altomünster und ein Abrollcontainer des Katastrophenschutzes des Landkreises mit – gerade aufgrund der Hochwasserlage vor wenigen Tagen ganz aktuell – der Sandsackfüllanlage.
Die Gemeindefeuerwehren Ebertshausen und Sittenbach präsentierten Fahrzeuge und Ausrüstung, Wasserwacht und BRK waren dabei und das Drohnenteam des Landkreises, stationiert bei der Feuerwehr Röhrmoos.

Mit Michael Drexl  konnten die Besucher Führungen durch das Haus erleben, Joachim Rausch zeigte den Besuchern in einem völlig dunklen Raum wie eine Wärmebildkamera funktionert.

Auch für die Kinder war viel geboten: ein Bobbycar-Parcours, ein Modellbrandhaus zum Löschen und eine Kinder-Feuerwehr-Olympiade.

Diesen Tag der offenen Tür hat die Odelzhauser Feuerwehr auch genutzt, um die beiden neuen Fahrzeuge, ein Mehrzweckfahrzeug (MZF) und ein Mannschaftstransportwagen (MTW) offiziell in den Dienst zustellen mit dem kirchlichen Segen von Pfarrer Richard Nowik.

Auf dem Gelände des P&R-Platzes konnten sich die Besucher mit einem Autokran in luftige Höhen heben lassen und so das ganze Gelände und die vielen Attraktionen aus von oben anschauen.
Hundeführer der bayerischen Polizei zeigten, was ihre Tiere in langer Ausbildung gelernt haben. Das Aufspüren von Drogen und Sprengstoff zum Beispiel genauso wie etwa das Stellen eines möglichen Straftäters.

Warum man niemals brennendes Fett oder Öl mit Wasser löschen darf konnten die Besucher genauso erleben wie als Höhepunkt eine große Rettungsübung. Dabei hat ein Autokran einen Kleinwagen in zehn Meter Höhe gezogen, dann hat die Ausklinkvorrichtung ausgelöst und das Auto ist auf eine mit Schaltafeln ausgelegte Fläche gestürzt. So konnte ein Aufprall mit einer Geschwindigkeit von 30 km/h simuliert werden.

Einsatzkräfte des BRK und der Feuerwehr Odelzhausen zeigten den Besuchern dann, wie so ein Einsatz der technischen Hilfeleistung abläuft, fachkundig kommentiert von Klaus Reindl, Kommandant Benny Küpper und Björn Moldenhauer, dem Leiter der BRK Bereitschaft Odelzhausen. Jetzt – so betonten beide zum Abschluss der Übung – brauche niemand mehr als Gaffer bei einem Unfall herumzustehen, denn jetzt habe man ja schon gesehen, wie so ein Einsatz ablaufe. Und – auch das sei wichtig – Erste Hilfe leisten bis die Einsatzkräfte vor Ort seien und immer an die Rettungsgasse denken.

Dass an Essen und Trinken, an Brotzeit, an Kaffee und Kuchen gedacht war, versteht sich von selbst: dafür sorgten Metzgermeister Alexander Hill und die Frauen und Mädchen der Feuerwehr.

„Da habt Ihr Euch ganz schön was einfallen lassen,“ meinte Kreisbrandrat Georg Reischl. Dieses Lob hat alle bei der Feuerwehr Odelzhausen ganz besonders gefreut.

Großübung Biogasanlage

Im Juni nahmen wir an einer Großübung der Feuerwehr Einsbach, an der Biogasanlage in Oberwinden, teil.

Unsere Aufgabe war, gemeinsam mit den Feuerwehren Wiedenzhausen und Sulzemoos, die Rettung von 5 vermissten Personen sowie die Brandbekämpfung in einem ca. 70m langen Keller.
Die Feuerwehr Ebertshausen versorgte unser LF mit Wasser aus einer 80.000 Liter Zisterne. Die Feuerwehren Wenigmünchen und Einsbach förderten das Wasser über eine ca. 400m lange Schlauchstrecke und einem Zwischenpuffer zum Übungsobjekt.
Die Kameraden der Feuerwehr Rottbach kümmerte sich währenddessen um die Rettung einer Person von einem 6m hohen Silo.

Begleitet wurde die Übung unteranderem auch von der Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung (UG-ÖEL).
Insgesamt waren ca. 100 Einsatzkräfte aus dem Landkreis Dachau und Fürstenfeldbruck an der Übung beteiligt.

25 Jahre aktiver Dienst bei der Feuerwehr

Ein Vierteljahrhundert aktiver Dienst bei der Feuerwehr: bei Ehrenabend des Kreisfeuerwehrverbandes gab es deshalb auch für Feuerwehrmitglieder aus Odelzhausen und Höfa eine besondere Auszeichnung.

Von rechts nach links auf dem Foto: Kreisbrandrat Georg Reischl, Marco Witt, Kommandant Benny Küpper, Petra Schamberger, Evi Höhenester und Sonja Gröner aus Odelzhausen sowie Bernhard Treiterer, Feuerwehr Höfa.

Besichtigung der Flughafenfeuerwehr München

Im März machten sich 25 Jugendliche und aktive der Feuerwehr Odelzhausen auf den Weg zum Flughafen München, um dort die größte Werksfeuer Bayern, die Flughafen Feuerwehr, zu besuchen.

Den Sicherheitscheck erfolgreich abgeschlossen, ging es mit dem Bus Richtung Wache Nord des Flughafens, wobei uns währenddessen noch einige Zahlen und Fakten zum Flughafen München erläutert wurden, wie etwa 90 Starts und Landungen in der Stunde und bis zu 1000 am Tag.

Angekommen auf der Nordwache wurden uns viele Details zur Flughafen Feuerwehr nähergebracht, wie beispielsweiße die 3-minütige Hilfsfrist, in der der weitentfernteste Punkt auf der vier Kilometerlangen Start- und Landebahn des Flughafens erreicht werden muss. So dürfen beispielsweise einige Werks-Feuerwehrler des Flughafens nur wenige Räume in der Wache betreten, da sonst diese Frist nicht eingehalten werden kann. Auch das Einsatzspektrum und -gebiet wurden erläutert. Dieses umfasst nicht nur den Flughafen, sondern auch die umliegenden Straßen, Autobahn und S-Bahn Verbindung. In Sonderfällen kann die Flughafenfeuerwehr auch zu überörtlichen Einsätzen nachgefordert werden.

Ein großer Unterschied zu unserer Feuerwehr ist der Fuhrpark, welcher Spezialfahrzeuge, wie eine Flugfeldlöschfahrzeug (FLF), eine Rettungstreppe oder eine Drehleiter mit einer Rettungshöhe von 40 Metern, besitzt. Besonders war das FLF, welche mit 55 Tonnen, 12.500 Liter und einer Leistung mit über 1000 PS sonst in keiner normalen Feuerwehr zu finden ist.

Nach einem Gruppenbild ging es weiter mit einer Tour über das Flughafengelände, hierbei konnten wir unteranderem den sogenannten Pushback eines Airbus A340 von nächster Nähe betrachten. Ebenfalls konnten wir die Abfertigung des größten Passagierflugzeugs der Welt, der Airbus A380, genaues Betrachten. Auch die Ankunft eines weiteren A380 am Gate konnte nicht vernachlässigt werden. Anschließend machten wir noch einem kleinen Runde über den Fracht-, Privatjet- und Betriebsbereich des Flughafens. Insgesamt konnte wir einiges über einen der größten Flughäfen Deutschland lernen

Ein paar Impressionen zum Ausflug:

Vier  Einsätze bleiben in Erinnerung – Bilanz der Feuerwehr Odelzhausen 2023

Wenigstens vier Einsätze aus dem vergangenen Jahren bleiben den Aktiven der Feuerwehr Odelzhausen wohl besonders in Erinnerung.

Zum Einen ist das sicher der Großbrand mitten in Sulzemoos Mitte Oktober, zum anderen aber auch ein Unfall auf eisglatter Autobahn Anfang Dezember, bei dem zwei Menschen ihr Leben verloren als sie mit ihrem PKW nicht mehr bremsen konnten und unter den querstehenden Aufleger eines Sattelzuges rutschten.

Spektakulär war auch der Unfall eines Lamborghini Aventador im Sommer, der nach den Erkenntnissen der Verkehrspolizei mit sehr hoher Geschwindigkeit von der Fahrbahn abkam und in Flammen aufging.

Bei der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Odelzhausen waren das auch die Ereignisse, die Bürgermeister Markus Trinkl besonders in Erinnerung geblieben sind. Er bedankte sich im Namen der Gemeinde bei allen Einsatzkräften, die unermüdlich bei Wind und Wetter, Tag und Nacht rund um die Uhr einsatzbereit sind, um anderen zu helfen.

Arbeitsintensiv für die Frauen und Männer der Feuerwehr waren auch die Unwettereinsätze Ende August

Von 143 Einsätzen berichtete Kommandant Benny Küpper, das ergibt rechnerisch knapp drei Einsätze jede Woche. 109 Einsätze haben die so genannte technische Hilfeleistung betroffen, meistens Verkehrsunfälle, 26 Mal mussten die Feuerwehrler wegen Bränden ausrücken. Die „sonstigen“ Einsätze waren zum Beispiel Absicherungen und ähnliches. Mehr als 170 Stunden dauerten die Einsätze insgesamt, das bedeutet unter dem Strich auch eine Gesamteinsatzdauer der Feuerwehrfrauen und -männer  von 1339 Stunden.

„Im Durchschnitt konnten wir unsere Fahrzeuge beim Einsatz immer mit sieben Einsatzkräften besetzen. Vor allem tagsüber ist das ein guter Wert“, betonte Benny Küpper und bedankte sich auch für das Entgegenkommen gerade der örtlichen Arbeitgeber. Ein besonderer Dank ging auch an die Gemeinde, die die Feuerwehr wo immer möglich unterstützt. Da gilt vor allem auch für die Fahrzeugbeschaffung.

Stolz können die Verantwortlichen der Feuerwehr Odelzhausen auch auf ihre Jungendarbeit sein: 16 Jungendliche haben Tim Scholler und Tobi Feneberg zur Zeit unter ihren Fittichen, unterstützt von Lisa Stock und Leon Heidenfelder.

Nicht nur bei den 59 Aktiven und den 82 passiven Mitgliedern   ist die Homepage der Feuerwehr Odelzhausen sehr beliebt. Steffen und Tobi Feneberg stecken viel Arbeit und freie Zeit in Aufbau und Pflege der HP und der Betreuung der Social Media-Aktivitäten der Feuerwehr: im vergangenen Jahr haben 67.000  Besucher die Homepage genutzt. Bei Facebook  sind es zur Zeit mehr als 2000 Follower, bei Instagram mehr als 1600.

Mit Meterstab, Farbspray und Laptop

Kreidestriche auf der Fahrbahn,  Markierungen mit Farbspray und scheinbar verblichene oder mehr oder weniger deutlich sichtbare  unscheinbare Kratzspuren auf dem Asphalt sind schon auf den ersten Blick untrügliche Zeichen:

hier, an dieser Stelle hat sich ein Verkehrsunfall ereignet. In aller Regel ein schwerer Verkehrsunfall, zumindest mit ganz erheblichem Sachschaden, meist aber mit lebensgefährlich Verletzten oder gar Toten. Junge oder Alte, Frauen oder Männer, Kinder oder Heranwachsende waren hier wie es immer heißt „zur falschen Zeit am falschen Ort“.

Fußgänger oder Biker, Autofahrer oder Radler – schuld oder unschuldig an dem, was hier, genau hier an dieser Stelle passiert ist.

Bei solch schweren Verkehrsunfällen ordnet die Staatsanwaltschaft nach Rücksprache durch die Polizei vor Ort ein so genanntes unfallanalytisches Gutachten an. Und hier kommen dann die Kfz-Sachverständigen, die Unfallgutachter ins Spiel.

Zum Beispiel Diplomingenieur Erich Schöbel vom Sachverständigenbüro Schöbel und Hartmann aus Fürstenfeldbruck.

Es sind viele Kleinigkeiten, oft Winzigkeiten, die an so einer Unfallstelle Aufschluss darüber geben können, wie sich alles zugetragen hat. Kleine, kaum sichtbare Kratzer an der Fahrbahnoberfläche, tiefe Rillen im Asphalt, wenn die Fahrzeugteile über den Belag rutschen, Schleuderspuren, der Standpunkt und die Lage des oder der Fahrzeuge nach dem Crash, die Beschädigungen an den Fahrzeugen und noch vieles mehr geben den Sachverständigen wichtige Beweismittel an die Hand. All diese Spuren werden dann markiert, vermessen und fotografiert.

Mit einer Drohne kann Erich Schöbel  auch den Unfallbereich abfliegen, kann aus verschiedenen Höhen, Flugrichtungen und Blickwinkeln Aufnahmen machen.

All diese Daten sind die Basis, sind sozusagen das Futter mit dem der Computer gefüttert wird. Die einzelnen Programme rechnen oft über wenigstens ein, zwei Stunden und fügen die Puzzleteile dann zu einem Gesamtbild zusammen. Daraus wiederum erkennen die Sachverständigen dann, was genau passiert ist und wie es sich ereignet hat oder besser gesagt, wie groß die Wahrscheinlichkeit ist, dass sich der Unfall in dieser oder jener Weise ereignet hat. Mithilfe der Computerprogramme können auch Animationen erstellt werden, um das Unfallgeschehen besser sichtbar darzustellen. 

Genauso können Erich Schöbel und seine Kollegen auch berechnen, was passiert wäre, wenn die Fahrzeuge langsamer unterwegs gewesen wären, also sich zum Beispiel an Geschwindigkeitsbegrenzungen gehalten hätten. Was passiert wäre, wenn der eine oder andere Fahrer besser aufgepasst und schneller oder manchmal auch anders reagiert hätte. Wie haben Alkohol- oder Drogeneinfluss die Wahrnehmungsfähigkeit und damit die Reaktion beeinflusst – all das lässt sich anhand eines unfallanalytischen Gutachtens erkennen und beweisen.

Besonders für die Einsatzkräfte vor Ort ist es wichtig, nach den Rettungs- bzw. Bergungsarbeiten keine weiteren Spuren zu vernichten. Das bedeutet zum Beispiel nach Möglichkeit die Fahrzeuge vor Eintreffen des Sachverständigen so wenig wie möglich zu bewegen. Oder noch nicht sofort mit Ölbinder zu arbeiten, sondern etwa durch einen kleinen „Schutzwall“ verhindern, dass Öl ins Erdreich eindringt und das Grundwasser verschmutzt.

Auch wenn die Einsatzkräfte nach der Arbeit des Gutachters vor Ort die Fahrbahnen reinigen, sollten sie – so hat es Erich Schöbel immer wieder betont – mit Sorgfalt vorgehen: Straßenschmutz, Glassplitter, kleine Fahrzeugteile und ähnliches sollten nicht einfach in das Fahrzeuginnere geschaufelt werden, sondern in einem eigen Müllsack getrennt bleiben. Es kann nämlich gut sein, dass die Staatsanwaltschaft eine Zeit später noch nach Faser- oder DNAspuren suchen lässt, um genau herauszufinden, wer wo im Unfallfahrzeug gesessen hat. All das ist wichtig, um auch eine geraume Zeit nach dem Schadensereignis im Gerichtsverfahren feststellen zu können, wer und warum letztlich den Unfall verursacht hat.